Extremismus
Die Gewaltschutzkommission ist im Rahmen ihres Auftrags auch für extremistische Gewalt, unabhängig davon, ob sie politisch religiös oder ideologisch motiviert ist, zuständig. In den vergangenen Jahren lag der Schwerpunkt eindeutig auf rechtsextremistisch motivierter Gewalt. Die Rechte Szene rückte durch Gewaltvorfälle verstärkt in den öffentlichen Fokus und verlangte nach einer konsequenten staatlichen Reaktion. Die Gewaltschutzkommission hat einen Massnahmenkatalog gegen Rechtsextremismus MAX erarbeitet und diesen zwischen 2010 und 2015 in Liechtenstein umgesetzt. Teil dieses Massnahmenkatalogs war sowohl eine Sensibilisierungskampagne unter dem Motto: „Gesicht zeigen gegen Rechte Gewalt“ wie auch verschiedene Veranstaltungen für diverse Zielgruppen.

FlyerIn den vergangenen Jahren hat es eine merkliche Beruhigung der Rechten Szene in Liechtenstein gegeben. Über Jahre mussten keine Gewalttaten mehr der Rechten Szene zugeordnet werden. Hingegen ist ein neues Extremismus-Phänomen auch in Liechtenstein aufgetaucht: Religiös motivierter Extremismus. Insbesondere radikalisierte junge Muslime haben die verstärkte Aufmerksamkeit der staatlichen Behörden auf sich gezogen. In Absprache mit dem Ministerium für Inneres hat sich die Gewaltschutzkommission für religiös motivierten Extremismus für zuständig erklärt und auch konkrete Massnahmen ergriffen.
Fachgruppe Extremismus
Die ursprüngliche Fachgruppe Rechtsextremismus wurde umgewandelt in eine Fachgruppe Extre-mismus, die ab 2016 für jegliche Form von Extremismus betroffenen Personen (Eltern, Jugendliche, Arbeitgeber, Gemeinde, Behörden, Lehrpersonen, usw.) für Informationen, Beratung und weitere Hilfsstellung zur Verfügung steht. Die Fachgruppe hat entsprechende Vorgehensweisen bei einem Verdacht von Extremismus (Radikalisierung von Jugendlichen in der Freizeit und im Schulbereich) ausgearbeitet. Kontakt zur Fachgruppe kann über Sarah-Ladina Frick aufgenommen werden.
Ein zentrales Anliegen der Gewaltschutzkommission ist es, dass Thema Extremismus zu enttabuisieren und eine breite öffentliche Diskussion über das Phänomen sowie die Gefahren für den demokratischen Rechtsstaat in Liechtenstein zu ermöglichen.